In dem Punkt lassen sich Judy und Frank sicher auch schwer vergleichen; Sinatra war kein Allround-Entertainer und erst recht kein "funkelnder Show-Diamant", beides würde eher auf Sammy Davis jr. zutreffen. Trotz des schwierigen Vergleichs glaub ich aber auch, daß Judy Garland auf diesem Gebiet jedenfalls im 20. Jahrhundert von niemandem übertroffen worden ist, auf keinen Fall jedenfalls von Sinatra und wohl auch nicht von Sammy Davis jr. - da hat John Fricke mit "World's Greatest Entertainer" recht.
"Judy Live At Carnegie Hall" ist in gewisser Weise *das* Album schlechthin... wenn die berühmte Inselfrage gestellt würde und man nicht fünf oder sechs, sondern nur ein einziges Album mitnehmen dürfte, würde ich wahrscheinlich alle Sinatra-Platten daheimlassen und dieses Album von Judy mitnehmen - da ist eigentlich *alles* drauf, was Showbusiness und das Great American Songbook überhaupt ausmacht (Spitzensongs, Spitzenarrangements sowohl schnelle als auch langsame und mittlere, ein absolutes Spitzenorchester, plus Showbiz-Sprüche und Tanz), und auf dem Re-Release kommt auch die mittlerweise schon legendäre Atmosphäre dieses Abends 1961 rüber.
Natürlich gab es auch bei Sinatra-Konzerten so etwas wie "ekstatische" Stimmung; von den Sinatra-Konzerten, die ich besuchte, sind mir in dieser Hinsicht vor allem Verona 1987 (das war aber auch sowieso "jenseits von allem", open-air im strömenden Regen) und die Londoner Konzerte 1990 (obwohl in den total öden Beton-Docklands statt in RAH oder RFH abgehalten) in Erinnerung. Dazwischen und etwa "Judy at Carnegie Hall" liegen aber noch kleine Welten, und ich würde Michaels spontanen Eindruck teilen, daß diese Unterschiede immer so bestanden haben. Wobei man natürlich bedenken muß, daß Sinatra zu seinen besten Zeiten so gut wie nie in großen Hallen aufgetreten ist und erst seit den Siebzigern regelmäßig dort gastierte (in dieser Hinsicht ist sein Carnegie-Hall-Debut von 1963 eher ein "Versehen" gewesen), und solche Stimmung wie bei Judy @ Carnegie Hall ist natürlich an eine große Halle gebunden, allein schon der Akustik wegen. Deswegen würde ich auch sagen, am ehesten kommt, Sinatra-mäßig, Sinatras eigener erster Carnegie Hall-Triumph vom Juni 1980 (bzw. die ganze Serie jenes Sommers) daran heran.
Bernhard.
FRANCIS ALBERT SINATRA
12.12.1915 - 14.5.1998
THERE WILL NEVER BE ANOTHER YOU
Naja,solche Sachen wie America The Beautiful.What Now My Love,Softly As I Leave You,My Way,Yesterday,Something,etc. klingen bei Elvis schon besser als bei Sinatra.
Hier muss ich vielleicht auch mal Klarheit schaffen.
Frank Sinatra, und da kann man streiten wie man will, hatte mit 70 nicht die Stimme der 6o'er.
Ich muss hier mit besonderem Bedauern sprechen, weil es mir bisher verwehrt blieb und es sich wohl zu 100%iger Sicherheit nicht ändern wird, einem Sinatra Konzert beiwohnen zu dürfen.
Ich sehe mir aber so die Konzerte am Liebsten an, in der Frank schon etwas in die Jahre gekommen ist und auch etwas gebrechliches und doch starkes Ausstrahlt.
Gerade bei dem Lied "MY Way" wirkt dies besonders gut.
Ich kann es niemanden erklären weil ich es selbst nicht weiß aber meine Lieblingskonzerte sind Japan 85' dann noch wenn ich sie vollständih sehe noch "Main Event" und "Concert for Americans"(oder wie auch immer das heißt).
ich möchte mich mit niemanden Streiten wieso, denn ich weiß es selbst nicht.
Ich weiß auch das bei "A MAn And His Music" "I've Got You Under My Skin" besser gesungen (stimmlich gesungen) ist als bei "Japan 85".
Als ich MAiland 86 hörte dachte ich auch die Stimme hört sich ja ganz anders an...
Aber trotzdem ist es eine unerklärlische Ausstrahlung...
Wenn ich jetzt auf ein Konzert von ihm gehen würde und die Stimme währe wirklich nicht auf dem früheren Nivou, dann wüsste ich, dieser Mensch ist mein größtes Idol und Vorbild, er hat das gesungen jetzt hat er eben nicht mehr die Stimme.
Deshalb wenn man in ein Konzert geht steht der Mensch vorne, der Entertainer alleine wegen dem ich auf jeden Fall in ein Konzert ginge!
Das kann vielleicht jetzt niemand nachempfindem wenn man in Erwartung eines Sinatras in Höchstform geht!
Ich muss ehrlich zugeben, dass wenn jetzt noch ein Konzert währe ich für alles in der Welt hingehen würde!
Ich hoffe Holger, du verstehst was ich meine.
Ich mag eben nun mal den "alten" Sinatra von seiner Ausstrahlung sehr und meine Lieblingskonzerte kommen aus dem alten Jahren...
Wann findet ihr Frank Sinatra eigendlich am besten?
-In seinen jungen Jahren in denen er sehr langsam singt und die Töne besonders lange aushält? Also in den Radio Jahren? (um 1945)
-Etwas süpäter als er schon reifer ist und voller Gefühle wegen Ava Gardner singt (um 1955)
- Als er etwas in die Jahre gekommen ist und nicht mehr der Jüngste aber trotzdem noch super Swingt? (um 1965)
- Oder als er schon etwas mehr gealtert ist (nach seinem Comeback 1973)
Und Bis zum Ende?
Also enscheidet euch zwischen :
The Spring (1945)
The Summer (1955)
The Autumm (1965)
The Winter (1985)
Ich mag Frank Sinatar zu allen Zeiten aber ganz besonders in den Jahren 1960 bis zum Ende und ihr??
PS: Die Jahreszeiten sind nicht genau angekliedert also wie mit Autumm usw... wie auf der Seite von Holger und in anderen.
Hab dies nur gemacht um ungefähr die Zeit anzudeuten.
Wann findet ihr Frank Sinatra eigendlich am besten?
-In seinen jungen Jahren in denen er sehr langsam singt und die Töne besonders lange aushält? Also in den Radio Jahren? (um 1945)
-Etwas süpäter als er schon reifer ist und voller Gefühle wegen Ava Gardner singt (um 1955)
- Als er etwas in die Jahre gekommen ist und nicht mehr der Jüngste aber trotzdem noch super Swingt? (um 1965)
- Oder als er schon etwas mehr gealtert ist (nach seinem Comeback 1973)
Und Bis zum Ende?
Also enscheidet euch zwischen :
The Spring (1945)
The Summer (1955)
The Autumm (1965)
The Winter (1985)
Ich mag Frank Sinatar zu allen Zeiten aber ganz besonders in den Jahren 1960 bis zum Ende und ihr??
PS: Die Jahreszeiten sind nicht genau angekliedert also wie mit Autumm usw... wie auf der Seite von Holger und in anderen.
Hab dies nur gemacht um ungefähr die Zeit anzudeuten.
naja! 1965 hätte ich noch nicht als "Autumn" bezeichnet, eher als Spätsommer, oder?
Und die Zeit nach dem Comeback (die Siebziger) lässt Du ganz aus? Das wäre für mich der "Herbst" seiner Karriere.
Obwohl die Stimme wohl 1955 auf dem Höhepunkt war, würde ich mich für 1965 entscheiden. Zu der Zeit war einfach alles top - Stimme noch sehr gut, klasse TV-Specials und die Platten konnten kaum besser sein! Außerdem strahlte er gerade zu dieser Zeit einen unglaublichen Elan aus.
Ich entscheide mich mal für die Zeit 1973 bis 1986. Auch wenn Sinatras Stimme nicht mehr die beste war, haben seine Songs an Ausdruck und Sinatra an Ausstrahlung hinzugewonnen. Insbesondere die späten Balladen und die Don Costa Arrangements sind für mich "Top of THE VOICE".
Schwer, wirklich schwer, gerade weil es aus jedem Decade so viel Gutes gibt. Ich tendiere aber v.a. zu der Zeit von 1975 - 1990. Die späten 70er hauptsächlich wegen der tollen, vollen und voluminösen Don Costa Arrangements. Während der 80er hat sich Sinatra trotz abnehmender Stimme als einzigartiger und phantastischer Live-Performer bewiesen und seine Konzerte auf dem hohen Niveau noch weitesgehend halten können, was einfach beeindruckt.
Viele Grüße
Florian
**********************
Please, Bojangles, dance again... http://www.mr-bojangles.com MR. BOJANGLES - SAMMY DAVIS JR.
Moin!
Ich tendiere eindeutig zur Zeit von 1953 - 1965. In diesen Jahren hat Sinatra (mit wenigen Abstrichen) sicherlich seine besten Aufnahmen gemacht. Ich begründe dies im folgenden auf verschiedenen Ebenen, nämlich stimm-, arrangement- und repertoirebezogen.
1) Stimmlich war dies wohl seine beste Zeit. Ich beziehe dies nicht allein auf die reine Technik des Singens (da wäre wohl die Columbia-Zeit Sieger), sondern auch auf Phrasierung, Timing, Stil und nicht zuletzt auch auf eine gesteigerte Lebenserfahrung, welche die "richtige" Interpretation mancher Texte überhaupt erst glaubwürdig möglich macht.
2) Die war die Zeit der großen Arrangements von Billy May, Gordon Jenkins und besonders Nelson Riddle. Don Costa war zwar auch ein hervorragender Arrangeur, der leider das Los zog, für Sinatra einiges an schwachem Material arrangieren zu müssen. Was er wirklich kann, können wir ja bekanntlich alle auf "Sinatra and Strings" geniessen! Für meinen Geschmack arbeitete "The Chairman Of The Board" später mit zu vielen Arrangeuren zusammen, die den Vorgenannten einfach in keinster Weise das Wasser reichen konnten.
3) Mit Ausnahmen wandte sich Sinatra ab 1965 immer mehr von seinem klassischen Songmaterial ab und begann, sich mit Liedchen abzugeben, die seiner oft nicht würdig waren. Wie schon einmal erwähnt, höre ich von diesen auch manche wirklich gerne, ja ich gebe sogar zu, "Noah" richtig gut zu finden, was aber oft tatsächlich nur am Trash-Faktor liegt. Sinatras spätere stimmliche Einbussen wären sicherlich anders zu bewerten, hätte er anderes als "Everybody ought to be in love" oder "Stargazer" gesungen... Natürlich gab es auch nach 1965 noch richtig gute Alben, wie z.B. "Moonlight Sinatra", "Francis Albert Sinatra & Antonio Carlos Jobim", "Francis A. & Edward K.", "Trilogy (besonders der Past-Teil)" und "She Shot Me Down", aber die Konsistenz in der hohen Qualität seines musikalischen Schaffens war ab 1965 nicht mehr die gleiche wie davor.
Eigentlich dürften meine Ansichten zu diesem Thema schon hinlänglich bekannt sein, trotzdem in aller Kürze:
Für mich ist der junge Sinatra der beste Sinatra. In der Columbia-Phase von 1943-52 singt er nicht nur am besten, es ist auch interessant, sein „Wachstum“ nachhören zu können: Klingt er in den frühen 40ern noch glockenhell, kommt in den späten 40ern zusätzlich noch etwas mehr Reife zu der großartigen Stimme dazu. Für mich persönlich ist es weitaus ersprießlicher, dem Wachsen seiner Fähigkeiten zuzuhören, als später in der Reprise-Phase dem Schwinden seiner Fähigkeiten zuzuhören. Darüber hinaus hat Sinatra viele seiner besten Songs in den 40ern zum ersten Mal aufgenommen – später hat er bekanntlich viele der Columbia-Songs teils mehrfach neu interpretiert. Man kann also sagen, ein guter Teil seines Repertoires stammt aus diesen goldenen Tagen und Sinatra zehrte lebenslang davon. Die Dorsey- und Columbia-Jahre blieben bis zuletzt Sinatras Basis, sein Fundament. Die Jahre bei Capitol brachten natürlich all die unvergesslichen Concept-Alben-Klassiker, aber viele Songs darauf sind, wie erwähnt, seiner eigenen Vergangenheit bei Columbia „entliehen“, zusätzlich entspricht seine Stimme bereits nicht mehr ganz dem „Reinheitsgebot“.
Ich denke, der größte Unterschied zwischen Sinatras Performances in den 40er und in den späteren Jahren liegt darin, dass in den 40ern allein seine stimmlichen Fähigkeiten herausragend waren, und spätestens ab der Capitol-Ära - also zu der Zeit, als laut Holgers Ansicht seine stimmlichen Qualitäten nachließen - auch noch Sinatras "Coolnessfaktor" hinzukam, also die besondere Ausstrahlung Franks, mit der sich Millionen von Menschen identifizierten und noch heute identifizieren. Zur Columbia-Zeit war Frank m. E., abgesehen von seinem lobenswerten Engagement gegen Rassendiskriminierung und Ungerechtigkeit, ein recht "farbloses Bürschchen". Dagegen war der Sinatra der Capitol- und Reprise-Jahre an Coolness, Ausstrahlung und Stil ja wohl kaum mehr zu übertreffen!
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