ich habe jetzt keine Lust hier den (auch Dank Ron Reagan) Gott sei Dank beendeten Ost-West-Konflikt wieder aufleben zu lassen. Nach meiner Erinnerung hat die Regierung Nixon den Vietnamkrieg beendet, Kennedy hat in begonnen. Mehr habe ich nicht geschrieben. Füge jetzt aber hinzu, dass Beschreibungen der Grausamkeit eines Krieges immer schlimm sind und allein dadurch den "Sinn" eines Krieges deutlich in Frage stellen.
Ich bin 1979 übrigens bewußt zur Bundeswehr gegangen, um ggf. Recht und Freiheit zu verteidigen. Und darin hätte ich im Falle eine Angriffs auf die Bundesrepublik Deutschland sogar einen "Sinn" gesehen.
Thorsten, Deine Forderung, dass DIESE Diskussion in den nicht öffentlichen Politik-Teil gehört (das betrifft die Diskussion mit Tony, ich werde die hier auch nicht fortsetzen), besteht natürlich zu Recht, ich bin aber dagegen, denn es zeigt nämlich auf, wieso Sinatra vom Bannstrahl der linken Presse getroffen wurde - das hat natürlich alles schon viel eher begonnen. Nicht vergessen, er war immerhin Mitglied der Demokraten, hat sich aber von den Kennedys verraten gefühlt, wodurch er den vorherigen Gegner unterstützt hat. Das hat man ihm sowieso nie vergessen. Aber gerade jene Oscar-Nacht hat ganz ordentlich zum Halali der Links-Presse beigetragen, ebenso seine unglückliche Ansprache in Australien etc. Interessantes Detail: Die Oscar-verleihung ist immer noch hochpolitisch, aber halt nur nur noch einseitig. Schade eigentlich. Gruß, Alfred http://www.deutsche-sinatra-society.de http://www.sinatra.info
Du sagst mit Deinen Beispielen selbst, Alfred, dass zum "Bannstrahltreffen" immer Zwei gehören. Das wird für mein Gefühl bei Euren Verteidigungsreden immer ein wenig ausgeblendet. Ich habe im Übrigen Zeit meines Lebens dem "politischen" Sinatra bewusst kaum Zeit gewidmet und bin damit - wie ich auch an dieser Diskussion sehe - bisher sehr gut gefahren...
Aber wo, wer findet denn den Bannstrahl schlimm - ist doch eigentlich ganz interessant, wie wenig man tun muß, damit er einen trifft und mit welchen Mitteln gearbeitet wird bzw. wurde. Nicht mehr und nicht weniger. Ich würde mich damit wahrscheinlich auch nicht so gerne im Detail beschäftigen, wenn ich selbst der Ideologie der Hetzer angehöre.
Abgesehen davon hast Du in einem völlig Recht, hat Sinatra der Presse durchaus Futter geliefert, in den 40-ern noch freiwillig (und vielleicht sogar gesteuert), später halt meist unfreiwillig. Er hat sich schon ein paar Eskapaden geleistet, sein politisches Engagement ist aber wohl die Hauptursache - und das stimmt mich bedenklich.Wirklich unglücklich finde ich neben den paar Prügeleien wie gesagt die Australien-Rede.
Dass jemand das Gegenteil vom Zeitgeist verliest halte ich für für bewundernswert - und wie gesagt, dass es da auch eine Botschaft Nordkoreas gab, spricht für Frank. Nicht vergessen: Zum Zeitpunkt dieser Rede (wenn es wirklich die im April 1975 war) war nicht nur der Vietnamkrieg schon beendet, sondern auch Nixon längst nicht mehr im Amt.
Alfred, Du sprichst zwar nicht unbedingt mit einem Wechselwähler, aber dass ich sozusagen in einem ideologischen Gestrüpp verhaftet bin, möchte ich doch ganz weit von mir weisen. Ich bin mir ohnehin nicht sicher, welche politische Seite die mit der "festeren" Ideologie ist. Mir scheint da doch zurzeit der Neoliberalismus bzw. religiöse Konservatisvismus (nach USA-Version) der linken Ideologie den Rang abzulaufen...
Hallo Tim Zeitgeistige - aus meiner Sicht schon alleine deshalb überzogene - Strömungen haben meist eine gut begründbare Ursache, das erleichtert die Diskussionen auch nicht gerade. Dass der Neoliberalismus gewisse alte Krusten aufbricht - Stichwort weniger Staat = mehr Effizienz - hat schon was, seine Auswüchse sind aber überzogen wie alle politischen Auswüchse - Stichwort Globalisierungsfalle. Was den angesprochenen religiösen Konservatismus betrifft, der uns bei amerikanischen Politikern - mit ihrer ständigen Berufung auf Gott - auffällt, so gibt es da für mich zwei handfeste Begründungen: Einerseits eine Gegenbewegung zur ausufernden Esoterik (das mag ja noch positiv sein), andererseits kupfert hier der Westen offenbar von seinen muslimischen Konfliktpartnern ab. Das ist alles tatsächlich keine positive Entwicklung. Hierzulande fällt mir diese Strömung allerdings mit Ausnahmen nicht auf, wenn man von den gemeinhin religiös konservativeren Zuwanderern absieht. Zu den Ausnahmen zählt ein Spitzenpolitiker, der versucht hat das Wort "Gott" in die österr. Verfassung zu integrieren und einige merkwürdige Annäherungen der Sozialdemokraten sowohl an die evangelische Gemeinde (Superintententin Knoll war eine der Spitzenkandidaten bei der letzten Nationalratswahl) und vor allen Dingen ganz aktuell ein sonderbarer Schulterschluß mit der katholischen Kirche in Schulfragen. Ob diese Ausnahmen tatsächlich mit diesem Trend einhergehen, bezweifle ich eher, aber Du hast schon recht, man muß es im Auge behalten. Für mich sind Politiker, die ihre Entscheidungen mit Gott begründen immer etwas suspekt. Möge dieser amerikanische Trend nicht zu uns kommen. Gruß, Alfred http://www.deutsche-sinatra-society.de http://www.sinatra.info
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