In Antwort auf:Gab es eine Vereinbarung? Kennt einer das Buch und die Lösung?
Eine "Lösung" gibt es eigentlich m.W. nicht - und nein, das Buch/Lexikon von Tesche kenn ich auch nicht -, aber ich ahne, worauf es wohl hinausläuft:
Sinatra war recht gut befreundet mit Albert Broccoli (1909-1996), dem legendären James-Bond-Filmproduzenten. Als Sinatra für seine legendäre Konzertreihe in der Londoner Royal Albert Hall (28.Februar bis 5.März 1977) am 24. Februar 1977 nach London kam, wohnte er als Gast in Broccolis Londoner Villa, und machte dort in Broccolis privatem "Bühnenstudio" auch sämtliche Konzertproben für die Galawoche. Diese Proben fanden am 25., 26. und 27. Februar statt.
Am Rande dieser Proben, und der privaten Begegnung dieser Tage, brachte Broccoli das damals aktuell neueste künftige Bond-Projekt "Moonraker" (kam dann 1979 in die Kinos) zur Sprache und hat wohl (genaueres ist da nicht dokumentiert) Sinatra gefragt, ob er nicht Lust habe, das Titellied für "Moonraker" zu singen. Und Sinatra hat dazu offenbar "ja klar, warum nicht!?" geantwortet.
"Moonraker" wäre also Sinatras Song gewesen. Daß Sinatra mit dem damaligen 007-Darsteller Roger Moore sehr eng persönlich befreundet war, spielte natürlich auch eine Rolle.
Neben Sinatra hatte Broccoli aber auch noch einige andere Sängerinnen & Sänger im Kopf - das erste ganz konkrete Vertragsangebot ging dann an den Sänger Johnny Mathis. Letztlich bekam es dann aber, wie bekannt, Shirley Bassey. Sinatra ist das Lied, soweit ich weiß, letztlich nicht konkret/"vertragsmäßig" angeboten worden.
Bernhard.
----- "Alte Wege, die wir wandern, werden neue Wege sein, unser Denkmal ist den andern dann ein Kilometerstein"
FRANCIS ALBERT SINATRA 12.12.1915 - 14.5.1998 THERE WILL NEVER BE ANOTHER YOU
In Antwort auf: Vielleicht sollte der Bond ja "Remember" heißen
Heißt das etwa, dass nicht nur ein Sinatralied in den Archiven schlummert, sondern noch zusätzlich ein Bondfilm auf seine baldige Veröffentlichung wartet?!
Marc
-------------- Tout ça pour Chopin et rien pour Hugo...
In Antwort auf: Heißt das etwa, dass nicht nur ein Sinatralied in den Archiven schlummert, sondern noch zusätzlich ein Bondfilm auf seine baldige Veröffentlichung wartet?!
Marc, es schlummern nicht nur noch mehrere unveröffentlichte Sinatra-Lieder in den Archiven, es gibt auch noch mehrere Bond-Filme in den Depots.
Das gilt aber allgemein nicht als allzu spektakulär und wird auch in den Medien daher nur selten erwähnt und schwer zu finden, weil es sich dabei nicht um komplette neue Filme handelt, sondern nur um amerikanisierte Fassungen der bekannten Klassiker.
In den frühen 60ern, als die James Bond Reihe startete, war man sich nicht sicher, ob das US-Publikum auch diese stark britisch - also europäisch - geprägten Filme annehmen würde und hat bei den ersten vier Filmen vorsorglich noch Parallelaufnahmen mit ausschließlich US-Schauspielern und mit einer amerikanisierten Handlung gemacht, die man im Flop-Falle auf dem US-Markt nachlegen wollte. Bond war in diesen Filmen US-Amerikaner und wurde in "James Bond jagt Dr. No" von dem heute noch unbekannten und längst verstorbenen Howard D. McCall verkörpert (er taucht noch nicht mal in der IMDB auf). "Liebesgrüße von Moskau" wurde ebenfalls mit ihm besetzt. Bei "Goldfinger" erkrankte McCall aber während der Aufnahmen und so übernahm dann bei "Feuerball" die amerikanische Parallelrolle für Sean Connery Frank Sinatra.
Darüber war man sehr froh, denn der Weltstar Sinatra galt plötzlich als prominenter Hoffnungsträger um das Gesamtprojekt überhaupt noch retten.
Da die ersten drei US-Varianten bis dahin noch nicht in den US-Kinos angelaufen waren und die Produzenten nicht mehr wirklich an den Kinostart der US-Bond-Reihe glaubten (die Originalreihe erwies sich überraschender Weise auch in den USA als erfolgreich, trotz - oder wegen - des britischen Einschlags) wurde die US-Version von Feuerball mit Sinatra als Bond nur recht lieblos und an wenigen Tagen abgedreht. Die Unterwasserszenen konnte man sowieso 1 zu 1 von den Briten übernehmen, nur für wenige Szenen am Anfang mußte Sinatra sein Gesicht hinhalten. Er war auch viel zu sehr mit anderen Projekten beschäftigt, als das ihm dieses Geldvernichtungsprojekt interessierte, aber die bereits bereitgestellten Gelder für den Film mußten halt ausgegeben werden. Jeder wußte zu diesem Zeitpunkt bereits, daß die US-Variante nie in die Kinos kommen würde.
Keiner dieser vier Filme kam jemals in die Kinos, keiner dieser Filme wurde jemals fertiggestellt.
Insgesamt hat Sinatra nur max. vier Stunden tatsächlich für den Bond-Film vor der Kamera gestanden. Das genaue Datum ist belegt, ich habe neulich erst von einem Bekannten die Skripte bekommen. Wen es interessiert, dem suche ich es heraus.
Komischerweise wollte ich das ganze am nächsten Mittwoch hier ins OME hineinstellen, aber da Marc gerade heute das Thema James Bond erwähnt hat, dachte ich, das wäre ein guter Augenblick.
Marcus
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Thank you Frank.... Voice Of Our Time, A Voice For All Time Francis Albert Sinatra 1915-1998
Heute beginnt der Rest Deines Lebens ... Jetzt oder nie - und nicht irgendwann. Schau auf Dein Ziel. Kein Traum ist vergebens. Heut´ fängt die Zukunft an.
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