Gerade geht die Nachricht vom Tod Michael Jacksons um die Welt... da kommen auch die Bilder vom April 1984 wieder ins Gedächtnis.
Am 13., 16. und 17. April 1984 ging Sinatra zusammen mit einem mit Jazz-Stars gespickten Orchester unter der Leitung von Quincy Jones in New York City in die A&R Recording Studios, um sein Album "L.A. Is My Lady" einzuspielen.
Besuche befreundeter und/oder bekannter Künstler bei Sinatra-Aufnahmesessions hat es viele gegeben, wenige aber dürften soviel Aufsehen erregt haben wie der von Michael Jackson: Am 13. April 1984 kam er (auf eigenen Wunsch und dann erfolgter Einladung) durch einen Hintereingang in das Gebäude, fuhr mit dem Aufzug in den 7. Stock, wo die Studios lagen, und hörte Sinatra dort einige Zeit bei der Arbeit zu. (Bildlink im Netz: http://www.product-reviews.net/wp-conten...l-beatles-4.jpg)
Die Szenen, in denen Sinatra ihn begrüßt und sich gemeinsam mit ihm dem Blitzlichtgewitter stellt, sind sicher vielen von Euch bekannt - einige davon wurden ja auch auf dem offiziellen Warner-"Making Of"-Video zum Album veröffentlicht ("The Making of an Album"). Ein Foto der beiden war dann auch auf dem Foldout-Cover der LP zu sehen, die im August 1984 herauskam (wer das Album nicht kennt, findet hier Infos dazu: L.A. Is My Lady, Warner/QWest). Stan Cornyn hat die Szene auch in seinen Liner Notes beschrieben. A look back.
Quincy Jones sagte später im Interview, diese beiden Superstars aus verschiedenen Epochen, Frank der Superstar der 1940er, Michael der Superstar der 1980er Jahre, die doch beide längst alle Epochengrenzen überschritten hatten - also diese beiden jetzt nebeneinander zu sehen, habe ihm "die größte Gänsehaut meines Lebens" verschafft.
Jones wußte, wovon er sprach - mit Sinatra arbeitete er schon seit 1958 zusammen (als er Sinatras Orchester bei einem Konzert in Monaco leitete), mit solch genialen Ergebnissen wie die beiden Sinatra-Basie-Alben "It Might As Well Be Swing" und "Sinatra At The Sands", beides längst Klassiker. Und Quincys Bedeutung für Jackson ist bekannt: Die Megaseller "Bad", "Thriller", "Off The Wall" - alles Produktionen mit Quincy Jones.
Im Dezember 1989 traten Sinatra und Jackson beide bei der großen Ehrengala für einen bereits todkranken Sammy Davis jr. auf - und Michaels "You Were There" , speziell für diesen Anlaß konzipiert, wurde zum emotionalen Höhepunkt des Abends. Sicher auch deswegen, weil Sammy Michael schon als kleinen Jungen gekannt hatte und die beiden echte Freunde gewesen sind. (Sammy setzte dem bei vielen Konzerten mit seiner "Bad"-Parodie ein Denkmal).
Und nun dieser allzu frühe Tod... der sicher mindestens für so großes weltweites Aufsehen sorgen wird, wie ehedem bei Elvis 1977 oder Sinatra 1998. Gemeinsam mit Sinatra wird Michael Jackson aber auch haben, daß seine Musik fortleben wird.
Bernhard.
----- "Alte Wege, die wir wandern, werden neue Wege sein, unser Denkmal ist den andern dann ein Kilometerstein"
FRANCIS ALBERT SINATRA 12.12.1915 - 14.5.1998 THERE WILL NEVER BE ANOTHER YOU
Zitat von BernhardGemeinsam mit Sinatra wird Michael Jackson aber auch haben, daß seine Musik fortleben wird.
So ist es. Jetzt sind beide nicht mehr da - aber beide haben der Welt epochale Werke hinterlassen.
Andreas
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Ich erinnere mich noch gut an den Moment, als ich mir das LA-Album gekauft hatte und zuhause beim Auspacken das Foto von Michael und Frank sah. Das fand ich schon ziemlich faszinierend, dieses Zusammentreffen. Sinatra hat sich ja auch immer sehr positiv zu Michael Jackson geäußert. Auch Sammy sprach mit warmen Worten vom schüchtern Michael, der auf der Bühne dann explodierte. Unvergessen seine Bad-Interpretation in der Münchner Olympiahalle 1989. Es ist schon sehr tragisch, wenn man sieht, wie leidvoll diese großen Künstler ihr Ende finden (Judy, Elvis und viele mehr). Die hier oft beschworene Dreifaltigkeit des Showbusiness - man könnte sie auch in Elvis, Frank und Michael sehen.
Der mit dem Dreifaltigkeitsspruch bin ja ich - und natürlich könnte man das so sehen, aber bei "unserem" Trio ist erstens schon gleich einmal klar, wer da wohl jeweils den Platz der 3 großen Katholiken einnimt, und wenn man es auf die Gesamtheit der Musikwelt bezieht, ist so eine Reduktion auf 3 einfach nicht fair.
Michael Jackson ist in die Musikgeschichte eingegangen, so wie auch schon Elvis und natürlich Franl. Doch was ist mit den Beatles, mit der Piaf, mit Crosby, mit Caruso, mit Glenn Miller und Johann Strauß und meinetwegen auch mit Walther von der Vogelweide - auch wenn keines seiner Minnelieder jemals auf MTV ausgestrahlt wurde?
Und jetzt die Schrammeln mit dem Neueinstieg der Woche .... Wenn die hier niemanden was sagen, ich kenne ein paar Schänken, da sind die bekannter als Jacko - dabei sind sie schon über 100 Jahre tot - und waren grad einmal 10 Jahre on top, und auch sie sind jung gestorben ...
Das mit Walther könnte man organisieren Hab schon mal für Schüler ein Minnelied in Popversion umgesetzt. War ein Renner Klar sind alle Reduzierung auf Top 3 oder dergleichen ungerecht und unangemessen. Ich finde es aber richtig und schön, dass auch hier im Forum respektvoll über die Leistung Michael Jacksons gesprochen wird, auch wenn der Musikgeschmack vieler hier anders aussieht.
Obama hat es doch schön gesagt... bei seinem Kommentar zum Tod von Michael Jackson, bzw. die Würdigung der grössten Stars aller Zeiten.... Elvis Presley, Frank Sinatra und Michael Jackson.
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