Vor 40 Jahren fand der Giganten-Kampf in New York statt
Ali gegen Frazier: Was machen die Box-Giganten heute?
Er elektrisierte die Menschen auf der Welt fast mehr als die erste Mondlandung!
Heute vor 40 Jahren, am 8. März 1971, standen sich im Madison Square Garden in New York die ungeschlagenen Schwergewichtler Muhammad Ali (damals 29) und Joe Frazier (27) gegenüber.
Die erste Giganten-Schlacht der Box-Geschichte.
Super-Star Ali gegen Normalo Joe, Showman gegen Familien-Mensch, Techniker gegen Hauer!
Zitat JEDER wollte live dabei sein. Hollywood-Superstar Frank Sinatra spielte für die Illustrierte „Life“ sogar den Fotografen, um direkt an den Ring zu kommen. Der ehemalige US-Vize Hubert Humphrey bekam nur ein Billig-Ticket in den hinteren Reihen. Und „White-Christmas-Legende“ Bing Crosby musste sich das Mega-Duell im Public Viewing in der Music Hall anschauen.
Sie alle erlebten eine unglaubliche Ring-Schlacht. 14 Runden schlugen beide gnadenlos aufeinander ein. Tänzer Ali mit seinen blitzartigen Jabs, Puncher Frazier mit seinem brutalen linken Haken, der Ali in der 15. Runde voll am Kinn erwischte und „den Größten“ zu Boden schickte. Ali kam zwar wieder hoch, erreichte den Gong. Aber Ali war erstmals geschlagen.
Tiefe Spuren hatten die mörderischen 15 Runden (heute nur noch 12) bei beiden hinterlassen. Nicht nur Verlierer Ali auch Sieger Frazier musste zur Untersuchung und Behandlung ins Krankenhaus. An den Niederschlag konnte sich Ali noch zwei Tage nach dem Kampf nicht erinnern.
Als Schmerzensgeld kassierten beide die zu der Zeit Wahnsinns-Börse von umgerechnet 1,6 Mio Euro. Hätten sie nur jeder 1 Mio genommen und wären eine Gewinnbeteiligung eingegangen, hätten sie jeder 4,2 Mio bekommen.
Was machen sie heute?
Ali, heute 69, hat insgesamt neun Kinder (davon sieben eheliche mit vier Frauen). Er leidet seit 1984 an Parkinson. Der Größte engagiert sich jetzt für gute Zwecke.
Frazier, heute 67, dessen Sohn Marvis und Tochter Jackie auch im Boxgeschäft waren, hatte bis 2008 ein Gym. Lebt seit der Schließung zurückgezogen in Philadelphia.
Warum sehen wir heute nicht mehr solche Giganten-Kämpfe?
Axel Schulz: „Früher gab es nur einen Champion, an dem sich jeder messen wollte. Heute gibt’s zu viele Verbände. So gehen sich die Besten aus dem Weg.“
Ex-Weltmeister Henry Maske: „Die Gesellschaft ist satter geworden. Manchmal fragt man sich, ob es einem Profi reicht, die Börse einzustecken, anstatt sich selbst durchzubeißen. Wo sind denn die Amis, die hungrig sind und rebellieren?“
Fritz Sdunek, Trainer von Vitali Klitschko: „Heute sieht man solche Kämpfe nur noch in den unteren Gewichtsklassen. Im Schwergewicht spielt die Verteidigung eine viel größere Rolle. Außerdem fehlt im Schwergewicht sicher die Qualität.“
WBC-Champion Vitali Klitschko bewundert Ali, der später zwei weitere Kämpfe gegen Frazier gewann: „Er würde in jedem Jahrhundert ganz oben mitmischen. Er war der Größte aller Zeiten.“
Ein wirklich toller Artikel zu dem Thema (mit Sinatra Erwähnung) war in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zu lesen und jetzt auch online: FAS Artikel
Grüße, Michael
-- "It bugs me when people try to analyze jazz as an intellectual theorem. It's not. It's feeling." - Bill Evans -- http://www.deutsche-sinatra-society.de
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