Im Magazin der deutschen Wochenzeitung "Die Zeit" erschien dieser Tage ein ausführliches Interview mit Udo Jürgens aus Anlaß seines 80. Geburtstags. Das Interview führte Giovanni di Lorenzo. Die Lektüre des Interviews lohnt unbedingt auch zur Gänze, gibt es (derzeit) hier bei zeit.de nachzuzlesen.
In einer Passage zu Beginn kommen sie auf Sinatra zu sprechen (ob der, wie di Lorenzo in seiner Frage formuliert, eine "begrenzte Stimme" gehabt hat, brauchen wir hier wohl besser nicht diskutieren...):
(...) ZEITmagazin: Mir fällt noch ein Sänger ein, der aus einer begrenzten Stimme durch seine Technik unglaublich viel gemacht hat: Frank Sinatra.
Jürgens: Das ist für mich das größte Vorbild aller Zeiten. Frank Sinatra hat etwas erfunden, worauf ich heute aufbaue. Er hat gesagt, wenn du sprichst, verwendest du Töne. Man muss aus der Sprache heraus singen und versuchen, die Töne auf den verschiedenen Längen und in verschiedenen Lagen zu halten. Wenn das gelingt, wird ein Gesang unglaublich natürlich.
ZEITmagazin: Hat Frank Sinatra Ihnen das persönlich gesagt?
Jürgens: Nein, ich habe ihn leider Gottes nicht gekannt, obwohl ich ein Lied für ihn geschrieben habe: If I Never Sing Another Song. Er hat es dann nicht selbst gesungen, aber er hat es zwei Jahre lang in der Schublade liegen gehabt, und dann hat er es Sammy Davis Jr. gegeben. Damit hat der dann immer seine Konzerte beendet. (...)
"Immer" kann man ja nun mithilfe von Flos Buch etwas genauer fassen... aber davon abgesehen eine schöne Hommage daran, wieviele Künstler auch hierzulande von Sinatra 'gepackt' worden sind. Denn das betrachtete Sinatra selbst ja zeitlebens als "größtes Kompliment, das ein Sänger bekommen kann", nämlich daß er ein "musician's musician" geworden war. Das bedeutete ihm viel. Here's To The Band...
Bernhard.
----- Alte Wege, die wir wandern, werden neue Wege sein, unser Denkmal ist den andern dann ein Kilometerstein. -- "Auf der Mundharmonika" (Marlene Dietrich), Text von Robert Gilbert (1899-1978)
FRANCIS ALBERT SINATRA 12.12.1915 - 14.5.1998 THERE WILL NEVER BE ANOTHER YOU
Di Lorenzo - muss man sich merken. Vergeht ja kaum ein Tag an dem nicht die persönliche Volltrottelsammlung anwächst, das das ist ja geradezu ein Prunkstück.
Die Antwort von Jürgens ist OK, und langsam kommt er drauf, dass die alten Erklärungen nicht halten :o)
Gruß, Alfred --------------------------------------------------
Der Mann, der Udo Jürgens ist Ein Leben für die Lieder So 26.10.2014 19:20 (3sat) 7-449-220 Dokumentation, Deutschland 2014 Regie: Bruno Kammertöns, Michael Wech Dauer ~55 min, bis 20:15
Heute beginnt der Rest Deines Lebens ... Jetzt oder nie - und nicht irgendwann. Schau auf Dein Ziel. Kein Traum ist vergebens. Heut´ fängt die Zukunft an.
Unter uns gesagt - beim Udo Jürgens darf man nicht alles auf die Goldwaage legen was er so sagt - der redet gerne Schmarrn
Er hat zum Beispiel den Titel Professor - und er behauptet, sein Professor wäre kein Ehrentitel, wie er hierzulande schon Mal vergeben wird, vor allem an Künstler. Theoretisch wäre das möglich, er ist ja Absolvent der Musikhochschule - aber er hat auch behauptet Vorlesungen abgehalten zu haben - aber man findet ihn in keinem Vorlesungsverzeichnis. Da verwechselt er was, wie beim Lied für Frank ...
Udo Jürgens gehört auch zu den Promis, die ganz gerne zu allen möglichen und unmöglichen Themen ein Statement abgeben - also hierzulande schafft er es aber kaum für einen Aufreger (also nicht so wie Lauda). Ich weiss nicht woran es liegt, dass er als Steuerflüchtling gilt, daran kann nicht liegen. Das war der Peter Alexander oder der Niki Lauda auch (Alexander war aber mit Statements zurückhaltend), Vielleicht sehe ich das aber aus der Brille des Wieners. Weil Wiener ist er keiner, und wird er auch nie sein - auch wenn er noch bis vor kurzem sehr viel Zeit in Wien verbracht hat.
Die Familie ist ja recht kosmopolitisch (und nicht von der Monarchie geprägt - das ist zwar hier kein Nachteil, aber ungewöhnlich). Er selbst ist gebürtiger Kärntner udn auch da aufgewachsen, hat dann lange Zeit in Kitzbühl gewohnt, und ist nach seiner Scheidung nach Zürich gezogen - und hat seit ein paar Jahren auch den Schweizerpass. Dass er Mal das offizielle Lied mit Eurer Nationalmannschaft gesungen hat, stört uns nicht (noch dazu Argentinien - das haben wir ja in guter Erinnerung), das hat bei der WM vorher der Peter Alexander gemacht.
Für Deutsche hat er natürlich ganz sicher einen einen deutlichen Kärntner Akzent - für uns einen Deutschen, wahrscheinlich ist es der Kulturschock "Aber bitte mit SAHNE" - hatte Peter Alexander mit der kleinen Kneipe auch, nur da gab es eine zweite Version (Das kleine Beisl) - allerdings hatte Udo in der Zeit wirklich nur den Musikmarkt in Deutschland im Auge. Kurios: Die Austropoper akzeptieren ihn, obwohl er überhaupt nichts mit Austropop zu tun hat. Peter Alexander war immer der Klassenfeind - und dabei war er dem Austropop wesentlich näher (war eine Bronner-Entdeckung wie die Mendt) - und sogar dem Dialektgesang - merkwürdig.
Also so der Paradeösterreicher ist Udo hierzulande nicht, auch wenn er zweifelsfrei Österreicher ist und sogar für Österreich den SongContest gewonnen hat - dass er politisch fast mehr Wahlkampfunterstützung in Deutschland gemacht hat passt da ins Bild - sowas ist uns aber egal.
Udo70 war wohl der Höhepunkt seines Schaffens - und danach ist er hier fast in Vergessenheit geraten, in Deutschland nicht. Hierzulande sind seine Lieder erst wieder durch die Clubing-Szene der 90-er Jahre populär geworden. Womit vielleicht hier eine Erklärung zu dieser merkwürdigen Distanz gefunden ist.
Mit kleinen Ausnahmen - und das gilt natürlich nicht für Hardcore-Fans - sehen es die meisten hierzulande wahrscheinlich eher wie ich: Die alten Lieder (und "Ich war noch niemals in New York" sind super, aber das meiste nach 1970 ist Schrott. Und wie gesagt. Wennst auf einer Über 40 Party auflegst, mit Udo und ABBA bringst die Stimmung zum Aufkochen - und die haben den Udo vor 1970 alle nicht erlebt.
Gruß, Alfred --------------------------------------------------
Was weiss ich persönlich über ihn, was man sonst nie findet. Wenig, dabei kannte ich die Schwester von einem seiner Gspusi - mit der betreffenden Person habe ich mich aber grad ein einziges Mal unterhalten - aber das war nicht sehr informativ. Dann kenne ich noch Erzählungen aus einem seiner Jagdreviere, also ich grad so 18 bis 20 war. Das "Leo" - ein eher unbekanntes aber doch verrufenes Lokal in Mödling (ein kleiner Vorort, gleich bei mir).
Viele Jahre später , aber noch bevor das Lokal einen zweifelhaften Ruf bekam, sass er im Scotch-Club am Nebentisch -mit der wesentlich jüngeren Begleitung
Gruß, Alfred --------------------------------------------------
Aber man hat Udo das alles verziehen und auch Beckenbauer. Bei uns gilt er als der deutsche Vorzeigekünstler mit internationalen Weltruhm.Er war z.B auch in Japan sehr populär!
Am 18 Oktober kommt seine Gala im Fernsehen!
too many chiefs and not enough indians around this place
Darüber scheiden sich die Geister - aber wennst es so in einem echten Wiener Kaffeehaus bestellst, dann hast eine hohe Chance, dass Dir der Ober zusätzlich noch reinspuckt ...
Gruß, Alfred --------------------------------------------------
also ich mag den udo. songs wie „warum nur, warum?“, „sag ihr, ich lass sie grüßen“ oder eben auch „merci cherie“ sind für mich wunderschöne klassiker, die ich ziemlich oft höre!
Count --------------------------------------------------- Lisa & Nancy - Anything but fancy!
UJ gehört zu den Künstlern die viele schätzen, weil sie über Jahrzehnte Großes geleistet und sich immer weiterentwickelt haben. Bis heute besteht jede Tournee zu einem beachtlichen Teil aus aktuellen Liedern. UJ hat sich nie darauf ausgeruht nur die uralten Klassiker immer und immer wieder abzunudeln. Mit "Es lebe das Laster", "Jetzt oder nie", "Frauen", "Schenk mir einen Traum" u.a. hat Udo Jürgens wie ich finde auch in den letzten Jahren noch einige durchaus beachtliche Lieder geschaffen. So berühmt wie die Klassiker werden sie nicht werden, aber es ist gute Musik, die ihre Fans findet. Warum sollte er aufhören, solange er sowas noch kann? Ich würde mich noch über ein paar Alben von Udo freuen. Nicht alle Lieder der letzten Alben gefallen mir, aber das gilt auch für die der Alben der 70er und 80er. Klar ist er mit 80 nicht mehr der Jüngste und kann auf der Bühne nicht mehr so perfekt sein, wie noch vor zehn Jahren, aber er macht seine Sache immer noch sehr gut. Heute beginnt seine Tournee, ich drücke die Daumen und freue mich auf das Konzert in Berlin.
Marcus
Thank you Frank.... Voice Of Our Time, A Voice For All Time Francis Albert Sinatra 1915-1998
Heute beginnt der Rest Deines Lebens ... Jetzt oder nie - und nicht irgendwann. Schau auf Dein Ziel. Kein Traum ist vergebens. Heut´ fängt die Zukunft an.
Um alle Forumsbereiche einsehen zu können, ist eine Anmeldung erforderlich. Schnelle und kostenlose Registrierung hier.
Die hier gespeicherten Beiträge gehören den Autoren und dem Betreiber des Forums. Eine weitere Veröffentlichung der Beiträge auf anderen Webseiten und/oder anderen Medien ohne Anfrage und/oder Genehmigung ist nicht gestattet; diese Genehmigung kann nur durch den Betreiber und/oder durch den Autor selbst erfolgen. Der Verfasser eines Beitrages verpflichtet sich, das geltende Urheberschutzgesetz zu achten und Beiträge zunächst auf ihre bedenkenlose Verwendbarkeit hin zu überprüfen. Der Forenbetreiber geht im Falle eines Postings davon aus, daß das Urheberrecht gewahrt wurde und das Mitglied die ausdrückliche Erlaubnis zur Veröffentlichung besitzt - dies bezieht sich sowohl auf Texte als auch auf Bilder und sonstige Medien.