Hallo Marcus! Du schriebst: "Ob dies jedoch ein Suchtverhältnis war oder nicht, läßt sich sicher nicht mehr eindeutig herausfinden und ist für die Einschätzung seiner Person auch irrelevant"
Ich glaube aber eigentlich nicht, dass das Verhältnis JD und Sinatra irrelevant war oder ist. Sinatra selbst würde es, denk ich, als sehr relevant bezeichnen. Frank mochte eben seinen Whisky. Und wenn er diesen einmal "ruhen" ließ griff er zum Wodka, wie uns Bill Zehme versichert. Ich fände es eigentlich äußerst interessant, Sinatras Trinkgewohnheiten näher zu durchforsten. Es gehörte ebenso zu seiner Persönlichkeit wie einer gewissen Zeit seiner Schaffensperiode sein Hut dazugehörte.
Das Problem bleibt aber, denke ich, daß man da bloß spekulieren kann - wie es wirklich war, wissen nur die, die dabei regelmäig gewesen sind (und davon sind nicht mehr allzuviele übrig). Auch die Sache mit Krankheiten (bis auf Duypuytren 1971 und die Diverticulitis 1986 erwischten FS all die übrigen erst in seinen letzten Lebensmonaten) und ihren möglichen Ursachen sind in Sinatras Falle reine Spekulation - was nicht bedeutet, daß es nicht interessant sein kann, sich dazu Gedanken zu machen. Aber 'herausfinden' läßt sich da in der Tat wenig, ich finde, da hat Marcus recht, Mathias.
1993 in Köln wurde an Sinatras Tisch Jack Daniels (eine große Flasche für alle) und eine größere Menge Mineralwasser (Gerolsteiner) serviert. Gezählt haben wir es nicht, meiner eigenen Erinnerung nach hat FS in den gut vier Stunden seiner Anwesenheit in der Bar des "Hyatt" vielleicht 4-5 ruhige Drinks genommen und viel Wasser aus einem zweiten Glas, dazu auch so 5-6 Zigaretten (Camel filterlos).
Am deutlichsten ist mir in Erinnerung geblieben, daß Sinatra sehr viel und sehr lebendig geredet und gelacht hat, seine markante Stimme beherrschte den Raum unterschwellig, auch wenn man wegen des Gemurmels der vielen anderen Gäste nicht immer was verstehen konnte.
Bernhard.
FRANCIS ALBERT SINATRA 12.12.1915 - 14.5.1998 THERE WILL NEVER BE ANOTHER YOU
Jedesmal, wenn Du so genüßlich diesen Abend schilderst, wird hier einer gelb vor Neid
Zum Alkohol-Thema: Alfred hat da einen interessanten Punkt gebracht. Es macht sicherlich einen gewaltigen Unterschied, ob jemand aus Frust trinkt, um den Alltag vergessen zu können, oder nach einem erfüllten Tag GLÜCKLICH ein oder eben ein paar mehr Gläser trinkt - aus purer Freude am Leben. Positiver Genuß eben.
Man kann das zwar nicht beurteilen, wenn man die Person selbst nicht gekannt hat, meiner Meinung nach war Sinatra aber keinesfalls ein Alkoholiker. Vielleicht hat er sich in manchen "Downs" im Whiskeyglas verloren, hatte aber doch immer genug Freude am Leben, um den Alkohol nicht zu wichtig werden zu lassen.
In Antwort auf: Ich fände es eigentlich äußerst interessant, Sinatras Trinkgewohnheiten näher zu durchforsten. Es gehörte ebenso zu seiner Persönlichkeit wie einer gewissen Zeit seiner Schaffensperiode sein Hut dazugehörte.
In der Tat. Das "irrelavant´" bezog ich auf die Frage "Sucht oder Nichtsucht" und nicht um die Trinkgewohnheiten und deren Inszenierung im allgemeinen.
Marcus
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Thank you Frank.... Voice Of Our Time, A Voice For All Time Francis Albert Sinatra 1915-1998
Do you see the graves way there in the back, those are the lovers of Daniels Jack, so if you want to be buried at another place, don't ever drink nor stick cigars in your face,
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