"Some Nice Things" setzt bei mir ganz bestimmt kein Staub an. Sicher mit Höhen und Tiefen. Gefällt mir sogar besser als "Ol'Blue Eyes is Back". Ein perfektes Album um ein solch schönen Tag wie heute zu beginnen. Neil Diamond als Songschreiber sagt mir nicht so zu. Alles irgendwie "eintönig".
Jürgen
--------------------------------------------------- "Live every day as if it were your last 'cause one day, you'll be right."
"Some Nice Things" ist ein unterhaltsames Album. Wie Bernhard ja schon schrieb: einige tolle Songs, aber auch mancher Schrott. Toll ist für mich, neben "What Are You Doing The Rest Of Your Life" auf jeden Fall "If" - einfach schöööön
"Sweet Caroline" dagegen - naja, ich glaube sowas kann Frank gar nicht schlecht singen. Das fordert ihn nicht, das singt er einfach so runter, ohne großen Anspruch oder Anstrengungen. Für mich einer der schlechteren Songs auf dem Album - wobei "schlecht" nicht heißt, dass er mir nicht gefällt. Geht ins Ohr und kann man schon mal hören. Aber vom Text und der Melodie gibt das Teil nicht wirklich viel her. Könnte auch von Paul Anka geschrieben sein...
Marc
PS: nicht unerwähnt lassen möchte ich das grandiose "Satisfy Me One More Time" - total schlecht gesungen, aber großartige Nummer!
--------------------------------------- To the lonely summer-lovers When the leaves begin to fall Here’s to the losers, Bless them all!
Es gab Zeiten, da war es das von mir am meisten gespielte Album.
Über Neil Diamond höre ich nicht nur gelegentlich Geschichten, sondern er war in meiner Jugend recht präsent, ging mir eher auf die Nerven, bis ich ein Konzert von ihm gesehen habe (im TV). Toll, hab mir sofort ein paar Platten besorgt - eigentlich machte er mehr Sound als Meldodie. Und gerade Frank hat "Sweet Caroline" nicht einfach so runtergesungen, sondern eben diesen Sound - der gar nicht zu ihm passt - toll verstärkt.
Auf Present ist ihm das nicht mehr so gut gelungen.
Also "Some nice things" ist sicherlich nicht das schlechteste Ablum aber mit Sicherheit kein gutes Album.Es ist irgendwo im Mittelmaß anzusetzen man merkt,dass Sinatra stimmlich noch Probleme hatte.Es gibt auf dem Album herausragende Songs aber auch vieles belanglose Songs.
Meileinsteine?
da würden mir eher "September of my years" oder "Wee Small hours einfallen.Ferner habe ich den Eindruck,dass Sinatra in den Jahren 73-76 nicht so Recht wusste vorhin die Reise gehen sollte.Die herausragenden Darbietungen wechseln sich mit mittelmäßigen Songs ab.
In Antwort auf: Was ist denn dann sowas wie "In The Weer Small Hours?" Ein Erdbeben des Universums?
Das läßt sich doch schlecht vergleichen. "Some nice ..." ist doch geprägt von seinen fröhlichen, schnelleren Liedern, "In the wee..." ist ein Balladenalbum.
Beide sind meines Erachtens wunderschön und beide sind für mich Meilensteine. Aber ich weigere mich der oft gehörten Auffassung zuzustimmen, daß fröhliche schnelle Lieder weniger wert seien als getragende. Die Musik braucht beides und Sinatra war in beidem Meister.
Marcus
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Thank you Frank.... Voice Of Our Time, A Voice For All Time Francis Albert Sinatra 1915-1998
Heute beginnt der Rest Deines Lebens ... Jetzt oder nie - und nicht irgendwann. Schau auf Dein Ziel. Kein Traum ist vergebens. Heut´ fängt die Zukunft an.
Ja da stimme ich dir zu die fröhlichen Lieder sind genauso wertvoll,deswegen würde man im meiner TOP 10 Albenliste immer wieder ein paar Swingalben finden.
Marcus, wer hat denn was über langsame und schnelle Nummern geschrieben? Ich vergleiche den musikalischen Gehalt, der sich für mich in Stimme, Ausdruck, Interpretation, Musikalität etc. manifestiert, und so etwas, das ich mal schlicht als den "bleibenden Wert" bezeichnen möchte. Da komme ich sicher zu ganz anderen Ergebnissen als Du. Aber Songs schon deshalb schlechter zu sehen, weil sie keine Balladen sind, so eine Unterscheidung liegt mir fern und ich wüsste auch nicht, wer sie hier angestellt hätte...
Tim
"We're all worms. But I do believe I'm a glow-worm." Sir Winston Churchill
Tatsächlich pflichte ich hier Marcus intensiv bei. Für Songbook-Puristen mag der Alte endgültig durchgeknallt wirken, in der Tat schlägt er hier Mal wieder eine Brücke zur Nachfolgegeneration. Er macht das nicht nur bei "Some Nice Things I've Missed", aber er macht es hier überragend, und er macht es zu einem spannenden Zeitpunkt. Ein Zeitpunkt, in dem es für die alte Garde fast vorbei war, ein Zeitpunkt, wo sich die ins museale Fach verabschiedet haben - von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen (vor allem Sammy und völlig überraschend Perry Como).
Wobei mir Sammy´s Aufnahmen aus der Zeit nur wenig gefallen,die sind mir zu sehr überdreht und "happy sound" mäßig.Gut,dass Frank nur zwei Disc-Nummern aufgenommen,die sind nämlich der traurige Tiefpunkt seiner Diskographie.
Zustimmung - den Disco-Sch.... meine ich da ebensowenig wie den netten Twist.
Andererseits aber auch heftiger Widerspruch: Gerade Sammy schlägt nicht nur eine Brücke, er benützt sie auch. Es muss einem ja nicht immer alles gefallen, aber gerade Sammy - wohl auch altersbedingt - konnte von der gesamten Songbook-Brigade mit der modernen Pop-Rock-Musik am besten umgehen.
Sammy hat viele tolle Nummern gesungen und er konnte mit diesen Popsongs auch gut umgehen wie die LP "NOW" zeigt.Sammy hat aber auch viele Disconummern aufgenommen besonders zwischen 72-75,bei der seine Stimme bzw. Interpretationsfähig etwas untergeht,wegem dem lauten Discosound. Zu Frank passten "Disonummern" überhaupt nicht und es wird mir immer ein Rätsel bleiben warum er es überhaupt aufgenommen hat.
"Now" ist ein gutes Beispiel für das was ich meine. Sammy hat zwar sehr unterschiedliche Sachen gemacht, er war aber schon viel früher ein Pop-Pionier.
Schlimm nur, dass er sich mit einem Country-Album verabschiedet hat. Und vergiss den Disco-Mist - das war ein glatter Irrweg der Musikgeschichte, nur hat man das damals nicht so gesehen.
"Some Nice Things" ist nun wirklich keine Meilenstein in der Musikgeschichte, aber doch ein Meilenstein in der Sinatra-Geschichte. Warum? Warum soll ich es eigentlich noch einmal schreiben und spiele mal Bernhard und zitiere mich selbst
In Antwort auf: Some nice things I´ve missed
Zu den sicherlich am meisten verkannten Sinatra-Alben gehört “Some nice things I´ve missed“. Bei der Veröffentlichung im Jahre 1974 wurde Sinatra von den Kritikern vorgeworfen die Hits der letzten Jahre gecovert zu haben. Dem Grunde nach ist diese Aussage auch nicht ganz falsch, dennoch befinden sich auf diesem Album eine ganze Reihe von erstklassigen Songs, die Sinatra bis in die späten 80er Jahre in seinen Konzerten sang und nicht alle Songs sind tatsächlich Cover-Songs.
Die Songs „The Summer knows“ und „If“ wurden von Gordon Jenkins arrangiert, die restlichen acht Songs von Don Costa. Irv Cottler: „Wenn ich als Sänger eine Ballade singen wollte, würde ich sie von Don Costa arrangieren lassen.“ Wer einen Vergleich ziehen möchte zwischen einem Don-Costa-Arrangement und einem NICHT-Don-Costa-Arrangement, sollte einmal beide Versionen von „Lady Day“ (auf Watertown und Sinatra & Company) hintereinander hören.
Streichen wir einmal die Songs „Sweet Caroline“, einem Neil Diamond Hit aus dem Jahre 1969, „Tie a yellow ribbon“, einen Song, den Sinatra eher lieblos runtersingt und aus dem z.B. Dean Martin mehr rausholte. Verzichten wir auf eine Kritik von „Bad, Bad Leroy Brown“, dann bleiben einige echte Highlights über.
"If“ ist eine wunderbare Ballade, die mit einem phantastischen Arrangement von Gordon Jenkins zu den besten Sinatra-Balladen gehört. Irv Cottler: „Wenn ich als Sänger eine Ballade singen wollte, würde ich sie von Don Costa arrangieren lassen.“ Wer einen Vergleich ziehen möchte zwischen einem Don-Costa-Arrangement und einem NICHT-Don-Costa-Arrangement, sollte einmal beide Versionen von „Lady Day“ (auf Watertown und Sinatra & Company) hintereinander hören.
„I´m gonna make it all the way“ gehört zu meinen persönlichen Lieblingsliedern. Insbesondere den ironischen Teil bringt Sinatra überzeugend und mit Freude rüber. Übrigens handelt es sich bei „I´m gonna make it all the way“ nicht um einen Coversong und meines Wissens nach wurde dieser Song bis heute von keinem anderen Künstler neu aufgenommen.
„You are the sunshine of my life“ ist der bekannte Welthit von Stevie Wonder, den Don Costa und Frank Sinatra „leicht“ angeswingt haben. „You are the sunshine of my life“ sang Sinatra noch auf seiner Diamond Jubilee Tour, z.B. 1991 in Frankfurt am Main.
„You turned my world around“ stammt aus der Feder des deutschen Bert Kämpfert, der schon den Hit „Strangers in the night“ komponierte. „You turned my world around, eine popige Ballade und „What are you doing the rest of your life“, eine schwere und doch angenehme Ballade, runden den Genuss an diesem Album ab.
„I wanna see your face in every kind of light....“- wer auf leichte und positive Musik von Sinatra steht, dem bietet dieses Album eine breite Pallette von sehr guter Unterhaltung.
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